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Statement Don Pigi Perini bei der Synode über die Neuevangelisierung im Oktober 2012

Don PigoDon Piergiorgio Perini, Präsident des internationalen Netzwerkes im Dienst an den pfarrlichen Evangelisations-Zellen

Es ist noch nicht lange her, dass Kardinal George Humes mit einem überraschenden, aber sehr treffenden Ausdruck die Pfarrei mit einem schlafenden Riesen verglichen hat: "Die Pfarrei", sagte er, "ist ein schlafender Riese."
Tatsächlich gleichen die Pfarrgemeinden häufig (inklusive meiner Pfarrei St. Eustorgio in Mailand) einem großen Bären im Winterschlaf, mit einem ungeheueren Potenzial für die Evangelisation, das, wenn es eingesetzt wird, die Welt verändern kann.
Man muss die Pfarrei aufwecken und durch die Mithilfe und die Verbundenheit mit dem heiligen Geist muss sich die Pfarrei  ihrer Verpflichtung zur Evangelisation bewusst werden.
Der Weg besteht darin, bei der Glaubensverbreitung die Urkirche nachzuahmen, wie sie in der Apostelgeschichte 2,47 beschrieben ist: "Der Herr fügte täglich ihre Gemeinschaft die hinzu, die gerettet werden sollten."
Das ist es, was die pfarrlichen Evangelisationszellen verwirklichen wollen. Diese kleinen Gruppen in beständiger Vermehrung, die sich wöchentlich treffen und während ungefähr eineinhalb Stunden in einem Privathaus sich versammeln um zu beten, ihr Engagement in der Evangelisation miteinander austauschen, die Lehre des Gemeindehirten hören und so einen echten Geist der Geschwisterlichkeit und der Freundschaft schaffen, gegründet auf dem Gebet und dem Dienen.
Der kirchliche Rahmen, in den sich das Zellsystem integriert, ist einzig und allein die Pfarrei, nicht verstanden zuerst als eine Struktur, ein Gebiet, ein Gebäude, sondern vor allem als "die Familie Gottes, geschwisterlich und herzlich, wie eine eucharistische Gemeinschaft." (vgl. Christifidelis Laici, 26)
Die Zellen vermögen die Pfarrei fortschreitend und generell umzuformen in eine glühende Gemeinschaft des Glaubens,  die sich in der Evangelisierung der Fernstehenden engagiert und die kerygmatische Botschaft verbreitet, dass Jesus der einzige und umfassende Retter ist.
"Die Gläubigen," sagte der selige Johannes Paul II, "genau weil sie Glieder der Kirche sind, haben die Berufung und die Sendung, das Evangelium zu verkünden: Aufgrund der christlichen Initiationssakramente und der Gaben des Heiligen Geistes sind sie dazu berufen und verpflichtet." (Christifideles Laici, 33)
Es ist entscheidend, an diese Wirkung des Heiligen Geistes zu glauben und sie zu befördern.
Eine charakteristische Idee der Zellen ist die Evangelisierung des Oikos, d.h. des Lebensumfeldes.
Jesus spricht in seinem apostolischen Auftrag: "Geht und verkündet: das Himmelreich ist nahe." (Mt 10,7)
Es kommt also nicht darauf an, ob sich die Fernstehenden auf uns zubewegen, oder ob wir sie wer weiß wo suchen, sondern es genügt, die Gelegenheiten zu ergreifen, die sich durch das tägliche Leben ergeben, durch die bereits existierenden Beziehungen, in denen man nur die Frohe Botschaft "kerygmatisch" verkünden muss.
All dies hat bei uns in der Pfarrei St. Eustorgio im Jahre 1987 mit vier Zellen begonnen, heute existieren Tausende von Zellen überall auf der Welt.
Wenn Sie diese Erfahrungen erleben wollen, erwartet Sie eine Menge Arbeit, aber auch viel Freude, die Ihr priesterliches Leben motivieren wird;
man braucht aber auch ein gehöriges Maß an Geduld, und vor allem viel Mut, der eine Gabe des Heiligen Geistes ist.