Bei seinem Deutschlandbesuch hat Papst Benedikt seine Hoffnung für die Zukunft der Kirche in Deutsch- land in seiner Ansprache vor dem Zentralkomitee der Deutschen Katholiken skizziert:
“Die eigentliche Krise der Kirche in der westlichen Welt ist eine Krise des Glaubens. Wenn wir nicht zu einer wirklichen Erneuerung des Glaubens finden, wird alle strukturellen Reformen wirkungslos bleiben. Aber kommen wir zurück zu den Menschen, denen die Erfahrung der Güte Gottes fehlt. Sie brauchen Orte, wo sie ihr inneres Heimweh zur Sprache bringen können. Und hier sind wir gerufen, neue Wege der Evangelisierung zu finden. Ein solcher Weg können kleine Gemeinschaften sein, wo Freundschaften gelebt und in der regelmäßigen gemeinsamen Anbetung vor Gott vertieft werden. Da sind Menschen, die an ihrem Arbeitsplatz und im Verbund von Familie und Bekanntenkreis von diesen kleinen Glaubenserfahrungen erzählen und so eine neue Nähe der Kirche zur Gesellschaft bezeugen. Ihnen zeigt sich dann auch immer deutlicher, dass alle dieser Nahrung der Liebe bedürfen, der konkreten Freundschaft untereinander und mit dem Herrn. Wichtig bleibt die Rückbindung an den Kraftstrom der Eucharistie, denn getrennt von Christus können wir nichts vollbringen (vgl. Joh 15,5).
Liebe Schwestern und Brüder, möge der Herr uns stets den Weg weisen, gemeinsam Lichter in der Welt zu sein und unseren Mitmenschen den Weg zur Quelle zu zeigen, wo sie ihr tiefstes Verlangen nach Leben erfüllen können. Ich danke Ihnen.”
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