Papst Franziskus
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Papst FranziskusEvangelisation braucht apostolischen Eifer                    

Vor dem Konklave trafen sich die Kardinäle, um über die Zukunft der Kirche nachzudenken und zu diskutieren. Dabei meldete sich auch ein gewisser Kardinal “Bergoglio” zu Wort. Vom “Ende der Welt” ist er nach Rom gereist und hat klare Worte im Gepäck.

Abends fragt ihn ein Kollege, Kardinal Ortega (Erzbischof von Havanna), ob er die Redenotizen bekommen kann. Nein, er habe sich keine Notizen gemacht, meint Bergoglio. Am nächsten Morgen steckt ihm Kardinal Bergoglio einen handgeschriebenen Zettel zu, den er in der Nacht noch schnell geschrieben hat.
“Darf ich Deine Gedanken weitergeben?” fragt Ortega.
“Kein Problem”, meint Bergoglio.

Ein paar Tage später ist der Mann vom Ende der Welt Papst und nennt sich Franziskus.
Wieder fragt Kardinal Ortega: “Bist Du immer noch einverstanden, dass ich Deine Gedanken weitersage.” “Klar doch”, antwortet Franziskus.

GEDANKEN VON KARDINAL BERGOGLIO / PAPST FRANZISKUS

Evangelisation braucht apostolischen Eifer. Um das Evangelium weiterzugeben braucht die Kirche eine Sehnsucht, aus sich selbst herauszugehen. Die Kirche ist berufen, aus sich selbst heraus- und in die Randgebiete hineinzugehen. Nicht nur im geographischen Sinn – sondern auch in die existentiellen Randgebiete: Jene der Sünde, des Schmerzes, der Ungerechtigkeit, der Unwissenheit, der Verzicht auf Religion, des Denkens und allen Elends.

Wenn die Kirche nicht aus sich selbst herausgeht um zu evangelisieren, wird sie selbstbezogen und krank. Die Übel, die im Laufe der Zeit in kirchlichen Einrichtungen geschehen, haben ihre Wurzel in einer Selbstreferenz und in einer Art theologischen Narzissmus. In der Offenbarung sagt Jesus, dass er an der Tür steht und klopft. Offensichtlich meint der Text, dass Jesus außen steht und eintreten will. Aber ich denke, dass er manchmal innen steht und klopft, damit wir ihn hinaus lassen. Die selbstbezogene Kirche hält Jesus Christus in sich und lässt ihn nicht hinausgehen.

Wenn die Kirche selbstbezogen ist ohne es zu merken, glaubt sie, sie selbst sei das Licht. Sie hört auf, das “Mysterium Lunae” (Geheimnis des Mondes, der das Licht der Sonne ausstrahlt) zu sein und bereitet dem großen Übel der spirituellen Verweltlichung den Weg (nach Henri de Lubac ist das das schlimmste Übel, das auf die Kirche kommen kann). Die selbstbezogene Kirche lebt, um sich selbst auf die Schultern zu klopfen.
In einfachen Worten gibt es zwei Bilder der Kirche:
Die evangelisierende Kirche, das aus sich selbst herausgeht (…) und die verweltlichte Kirche, die in sich selbst lebt, von sich selbst, für sich selbst. Aus diesem Licht heraus müssen die möglichen Veränderungen und Reformen betrachtet werden, die für das Heil der Seelen notwendig sind.

Wenn ich an den nächsten Papst denke, muss es ein Mann sein, der aus der Betrachtung und Anbetung Jesu lebt. Der der Kirche hilft, aus sich selbst herauszutreten und in die existentiellen Randgebiete hineinzugehen. Der ihr hilft, die fruchtbringende Mutter Kirche zu sein, die aus der süßen und tröstlichen Freude der Evangelisierung lebt.